Geschichte Frankens – Neuzeit |
Ab dem Jahr 1500 A.D. gab es im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation verschiedene Reichskreise, darunter auch den Fränkischen Reichskreis (Gründung am 2. Juli, dem heutigen »Tag der Franken«), in dem die Herrschaftsträger der Region (mit Ausnahme der Reichsritterschaft) für gemeinsame Aufgaben zusammengeschlossen waren. Eine politische Einheit erwuchs daraus nicht, da die Einzelinteressen der Territorien und die konfessionelle Gemengelage der Region dem entgegenstanden.
Im Dreißigjährigen Krieg, 1633, erhielt Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar von den Schweden die Hochstifte Würzburg und Bamberg unter dem Titel eines Herzogs von Franken zu Lehen, was sich allerdings 1634 durch das wechselnde Kriegsglück wieder erledigt hatte. Im Übrigen war die Festung Marienberg (Bild) die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe von 1253 bis 1719.
Schließlich erwarb Preußen 1791 durch Erbschaft die Markgraftümer Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth. Damit gewann eine Großmacht wesentlichen Einfluss auf den Reichskreis und sprengte dessen fragile Machtbalance, wenngleich der Reichskreis formal bis 1806 fortbestand.
Franken stellt heute keine einheitliche politisch-administrative Einheit dar. Das lose Band des Fränkischen Reichskreises zerbrach Anfang des 19. Jahrhunderts, als durch den Reichsdeputationshauptschluss (Verabschiedung am 25. Feb. 1803 und kaiserliche Ratifikation am 27. Apr. 1803) und der damit verbundenen Säkularisierung und Mediatisierung eine neue Gebietsaufteilung stattfand. Die genaue Abgrenzung ist umstritten. Franken wird daher heute nicht administrativ definiert, sondern durch:
– gemeinsame bzw. eng verbundene Kultur und Geschichte (zum Beispiel erkennbar durch die charakteristische spitze Form der fränkischen Dorfkirchtürme)
– die Selbstbezeichnung der Bewohner als Franken
– und sehr oft durch den auf dem Gebiet gesprochenen gemeinsamen fränkischen Dialekt.
– Viele Gebietskörperschaften in Franken demonstrieren ihre Zugehörigkeit zu Franken durch die Aufnahme des Fränkischen Rechens in Wappen, Fahne oder Siegel.